Persönlichkeit, Familie, Eigentum: Grundrechte Aus Der Sicht Der Sozial- Und Verhaltenswissenschaften (Paperback)
Eine erste interdisziplin re Arbeitsgemeinschaft, die vor zwei Jahren hier im ZiF stattfand, war einer inoffiziellen Methode der Rechtsbegr ndung gewidmet, der Rechtsbegr ndung aus dem "Rechtsgef hl". Unsere heutige zweite Arbeitsge- meinschaft betrifft eine offizielle Methode der Rechtsbegr ndung, n mlich dieje- nige aus staatlich anerkannten Grundrechten. Da zu so offiziellem Anla neben Vertretern der Rechtswissenschaften auch die Vertreter der Sozial- und Verhal- tenswissenschaften zu Wort kommen sollen und in vorbereitenden Beitr gen auch schon zu Wort gekommen sind, ist leider noch immer keineswegs selbstverst nd- lich - so wenig, da es seinerseits wiederum einer Begr ndung bedarf. Ich will daher in meinen einleitenden Bemerkungen diese Begr ndung zu geben versu- chen. Dabei will ich zun chst hypothetisch bleiben: Eine Teilnahme von Erfahrungs- wissenschaftlern am Rechtsgespr ch rechtfertigt sich jedenfalls dann, wenn die Gestalt der Rechtsordnung auch von Erfahrungen bestimmt wird. M glich ist das in doppelter Hinsicht: zum einen kann durch Erfahrungswissen die soziale Wirk- samkeit der Rechtsordnung begr ndet oder verst rkt werden, zum andern kann das Erfahrungswissen der inhaltlichen Richtigkeit des Rechts, seiner Gerechtig- keit, zugute kommen. In der ersten Hinsicht ist die Bedeutung von Erfahrungwis- sen und damit die Berechtigung der Erfahrungswissenschaftler, zum Thema mitzureden, seit l ngerem au er Streit. Dagegen ist noch immer nicht ausdisku- tiert, ob Erfahrungswissenschaftler auch in der zweiten Hinsicht, d. h. hinsichtlich der Gerechtigkeit des Rechts, etwas beizutragen haben.